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Anschrift Büro:

Hauskrankenpflege Angelstein GmbH

Rochlitzer Strasse 1a

06116  Halle Saale

 

Öffnungszeiten Büro:

Mo. bis Fr. : von 8:00 bis 15:00

Samstag, Sonntag nach Vereinbarung

 

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0177 / 53 41 77 7

Außerhalb der Bürozeiten werden Sie eine Pflegekraft in Rufbereitschaft erreichen, da dann eingehende Anrufe durch telefonische Umstellung direkt weitergeleitet werden. Dies gilt für eine 24-Stunden-Bereitschaft an allen Tagen, d.h. auch an Sonn- und Feiertagen

Unser Pflegemodell in Anlehnung an das Pflegemodell von Monika Krohwinkel

 

In unserer Hauskrankenpflege wird das bedürfnisorientierte Pflegemodell von Monika Krohwinkel angewandt. Wir gestalten die Pflegeplanungen für jeden einzelnen von uns betreuten Kunden nach diesem bedürfnisorientierten Modell, das die "Aktivitäten und existentiellen Erfahrungen des Lebens" (=AEDL) in den Vordergrund stellt. In der Beschreibung sind die AEDLs einzeln aufgezählt. Für uns greifen sie aber ineinander über und ermöglichen uns so, einen ganzheitlichen Überblick über unsere Kunden. So können wir jeder Zeit nachvollziehen, wie sich durch Krankheit, Behinderung oder sonstigen Pflegebedarf das tägliche Leben des Kunden verändert, wie einfache, gewohnte und selbstverständliche Verrichtungen erschwert oder unmöglich werden bzw. wie ehemals unmögliche Verrichtungen durch Therapie und Pflege wieder möglich werden. In der Praxis erfolgt die Umsetzung des Modells durch das Instrument des Pflegeprozesses.

Monika Krohwinkel ist Professorin für Pflege. 1984 veröffentlichte sie erstmals ihr konzeptionelles Modell der Aktivitäten und der existentiellen Erfahrungen des Lebens. Das Modell wurde in einer 1991 abgeschlossenen Studie erprobt und weiterentwickelt.
Diese Studie war die erste von einer Pflegenden durchgeführte wissenschaftliche Studie im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit in Deutschland. Sie befasste sich mit der ganzheitlich - rehabilitierenden Prozesspflege am Beispiel von Apoplexiekranken.

Mensch, Umgebung, Gesundheit/Krankheit und die Pflege

Die Hauptquellen und die Einflussfaktoren die auf die Schlüsselkonzepte einwirken benennt nicht nur Krohwinkel mit Mensch, Umgebung, Gesundheit/Krankheit und Pflege.

 

Mensch

Der Mensch (= sowohl Kunde / Angehöriger als auch Pflegende) ist ein einheitliches integrales Ganzes, das mehr und anders ist als die Summe seiner Teile, mit einer eigenen Identität und Individualität (Rogers, 1970).
Jeder Mensch trägt das Potential zur Entwicklung, zum Wachstum und zur Selbstverwirklichung in sich.

 

Umgebung

In der ganzheitlichen Sicht ist die Umgebung der wesentliche Faktor für Leben, Gesundheit und Wohlbefinden. Mensch und Umgebung sind offensichtlich wechselseitig beeinflussende Systeme. Zur Umgebung zählen neben allen Lebewesen auch "ökologische, physikalische, materielle, und gesellschaftliche Faktoren". Der Bedarf an Veränderungen der Umgebung wird besonders deutlich im Bereich der Rehabilitation.

 

Gesundheit und Krankheit

Krohwinkel definiert Gesundheit und Krankheit als "dynamische Prozesse", die für die Pflege als Defizite und Fähigkeiten erkennbar sind. Krohwinkel identifiziert Wohlbefinden und Unabhängigkeit als Subjekt empfundene Teile der Gesundheit.

Pflege

Bei dem Pflegemodell nach Krohwinkel handelt es sich um ein Bedürfnismodell. Die Bedürfnisse und Fähigkeiten werden in dreizehn Bereiche gegliedert.
Durch die Beschreibung der Lebensaktivitäten wird ausgedrückt, dass Pflege notwendig ist, wo Einschränkungen in einer oder mehrere dieser alltäglichen Handlungen vorliegen.

Im folgenden sind die einzelnen AEDLs aufgeführt wobei zu jedem AEDL ein Gedankenansatz, der während des gesamten Pflegeprozesses mit einem Kunden berücksichtigt werden soll genannt wird.

 

- kommunizieren

Kommunizieren bedeutet Signale zu senden und zu empfangen !

- sich bewegen

Leben ist Bewegung !

- vitale Funktionen des Lebens aufrechterhalten

Beobachtung und Wahrnehmung !

- sich pflegen

Nur wer sich selbst mit Sorgfalt pflegt, wird auch andere mit Sorgfalt pflegen können !

- essen und trinken

Essenswünsche und Essverhalten im Alter sind jahrelang geprägt !

- ausscheiden

Sämtliche pflegerische Maßnahmen bei Inkontinenz bedeuten ein Eindringen in die Intimsphäre des Menschen !

- sich kleiden

Grundrechte auf Wahlfreiheit und Selbstverwirklichung !

- ruhen und schlafen

Ruhen und Schlafen sind elementare Bedürfnisse des Menschen !

- sich beschäftigen

Sich selbst zu beschäftigen als elementares Bedürfnis alter Menschen !

- sich als Mann / Frau fühlen

Pflegerische Nähe kann auch bedrängende Situationen schaffen !

- für eine sichere Umgebung sorgen

Ein elementares Bedürfnis alter Menschen ist es, sich in ihrem persönlichen Lebensbereich sicher zu fühlen !

- soziale Bereiche des Lebens sichern

Zur Lebensqualität gehört das Eingebundensein in ein Netz von Beziehungen !

- mit existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen

Erfahrungen macht jeder Mensch für sich !

 

Krohwinkel benennt 13 Aktivitäten und existenzielle Erfahrungen aus dem Leben. Mit "existentiellen Erfahrungen des Lebens umgehen", untergliedert Krohwinkel in drei Teile:

 

1. Die Existenz gefährdende Erfahrungen

  • Verlust von Unabhängigkeit

  • Sorge, Angst, Misstrauen

  • Trennung, Isolation

  • Ungewissheit, Hoffnungslosigkeit

  • Schmerzen

  • Sterben

2. Die Existenz fördernde Erfahrungen

  • Unabhängigkeit wiedergewinnen

  • Freude, Zuversicht, Vertrauen

  • Integration

  • Hoffnung

  • Wohlbefinden

     

3.Erfahrungen, die die Existenz sowohl fördern als auch gefährden

  • Kulturgebundene Erfahrungen wie Weltanschauung, Glauben und Religionsausübung

  • Lebensgeschichtliche Erfahrungen

     

Ziele

a) Das primäre pflegerische Interesse:

Das zentrale Interesse in der ganzheitlich- rehabilitierenden Prozesspflege ist es, die pflegebedürftige Person, mit ihren pflegerischen Bedürfnissen / Problemen (Defizite) und ihren Fähigkeiten / Ressourcen, bezogen auf die Aktivitäten des Lebens und ihren Umgang mit den existentiellen Erfahrungen des Lebens, einzubeziehen.
Dabei spielen die primären Einfußfaktoren für die Pflege eine wesentliche Rolle:

  • Umgebung und Lebensverhältnisse

  • Gesundheits- und Krankheitsprozess

  • Diagnostik und Therapie

     

b) Die primäre pflegerische Zielsetzung:

Erhalten, Fördern bzw. Wiedererlangen von Unabhängigkeit und Wohlbefinden der pflegebedürftigen Person in ihren Aktivitäten des Lebens und ihrem Umgang mit existentiellen Erfahrungen des Lebens.
Um dies zu erreichen, sind insbesondere auch Fähigkeiten der pflegebedürftigen Person und/oder ihrer persönlichen Bezugsperson (Angehörige, Lebenspartner) gezielt systematisch zu erfassen, zu stützen und zu fördern. Diese Ziele bleiben bestehen, unabhängig davon, ob der pflegebedürftige Mensch gesund, krank oder behindert ist oder ob er stirbt.

Die primären pflegerischen Hilfestellungen (Pflegemethodik)

Professioneller Pflege stehen fünf grundlegende Methoden zur Hilfestellung zur Verfügung, die Bedürfnis- und zielorientiert Anwendung finden:

 

  1. für den pflegebedürftigen Menschen handeln

  2. ihn führen und leiten

  3. für die Umgebung sorgen, die einer positiven Entwicklung förderlich ist

  4. ihn unterstützen

  5. den Pflegebedürftigen und/oder seine persönlichen Bezugspersonen anleiten, beraten, unterrichten und fördern

     

Für das Handeln im Pflegeprozess sind die Stützung der Fähigkeiten des Menschen und die unabhängigkeitsfördernden Elemente von besonderer Bedeutung.

 

Umsetzung

Für die Umsetzung steht unser ganzheitlich fördernder Pflegeprozess im Mittelpunkt.
In unserem Pflegeprozess ist genau beschrieben wie man die Bedürfnisse / Probleme und Fähigkeiten unserer Kunden ermittelt, sie in Ziele beschreibt, um die Selbstfürsorge unserer Kunden weitestgehend wiederherzustellen. Die Rolle unserer Pflegekräfte bezieht sich auf die Unterstützung, die Beratung, die Anleitung, die Förderung und die Befähigung unsere Kunden fachgerecht zu betreuen.

Qualitätsgesichertes Betreuungsangebot nach §45b Abs.1 Ziffer 3 SGB XI

Die Leistungen grenzen sich zum Regelangebot nach §36 SGB XI ab, es handelt sich nicht um Leistungen der Grundpflege bzw. hauswirtschaftlichen Versorgung, sondern um besondere Angebote der allgemein Anleitung und Betreuung.

Die Durchführung erfolgt mit dem beim Pflegedienst beschäftigten Personal, durch Pflegekräfte bzw. Pflegefachkräfte.

Die Dauer und Häufigkeit des Betreuungsangebotes richtet sich nach dem individuellen Betreuungsbedarf.

Art der Leistung: aufsuchende Hilfen (Anleitung und Betreuung in der Häuslichkeit des zu Betreuenden)

Beispiele der allgemeinen Anleitung und Betreuung unseres Konzeptes in Kurzform könnten sein:

 

  1. Förderung der Bewegung

  2. Förderung handwerklicher, künstlerischer - musikalischer, berufliche, soziale Fähigkeiten

  3. Biographische, Erinnerungsarbeit

  4. geistige Anregungen aus kulturellen Veranstaltungen

  5. geistige Anregungen durch Begegnung mit anderen Menschen

  6. allgemeine Anleitung zur Beschäftigung, Tagesablauf, Tagesgeschehen

 

zu Pkt. 1. Förderung der Bewegung

z.B.: durch Spaziergänge außerhalb der Häuslichkeit bzw. Rollstuhlfahrten, Gemeinsam Einkäufe, Besorgungen, Erledigungen (Post, Reinigung, Apotheke) planen

 

zu Pkt. 2. Förderung von individuellen Vorlieben/ Fähigkeiten

Gemeinsames Kochen oder Backen
Evtl. Instrument vorspielen lassen
Lieder singen
Zu Ostern/ Weihnachten basteln von Dekorationen wie Adventsgestecke u.v.m.
Gärtnerische Beschäftigungen, wie z.B. Balkonkästen bepflanzen, Blumen pflegen, gießen, Diskussion darüber

 

zu Pkt. 3. Biographische, Erinnerungsarbeit

Fotos anschauen (aus der Kindheit, Ehepartner, Feste)
Über vergangene positive und negative Erlebnisse in ihren Lebensphasen erzählen
Bücher/ Bildbände gemeinsam anschauen,
Impulse zu Gesprächsthemen setzen

 

zu Pkt. 4. geistige Anregungen aus kulturellen Veranstaltungen

Patienten nach Interessenlagen zu Kulturveranstaltungen ermutigen, anregen, begleiten
z.B.:Hausfeste
Seniorennachmittage,

z.B. der Kirche und Wohlfahrt
Parkanlagenbesuche, Gärten, Galerien

 

zu Pkt. 5. Begegnung mit anderen Menschen

Zusammentreffen bei Festen für Senioren, evtl. Kirchliche Seniorenveranstaltungen auch durch gemeinsame Einkäufe, Erledigungen Kontakt mit der Außenwelt

 

zu Pkt. 6. Allgemeine Anleitung zur Beschäftigung

Vorlesen aus der Tageszeitung
Nachrichten schauen, über das Zeitgeschehen und die aktuellen Probleme diskutieren
Tagesabläufe/ Termine gemeinsam organisieren

O.g. Betreuungsangebote bieten geistige Anregungen, mit dem folgenden weiteren Bespielen können weiterhin soziale Kontakte gefördert und das Gedächtnis trainiert werden.
Gedächtnistraining in Form von:

a.) Gesellschaftsspiele
"Mensch ärgere Dich nicht"
Trainieren der Zahlen + Zahlenfolgen mit Reaktion auf die Spieltaktik und Reaktionsvermögen

Märchenspiele jeglicher Form
dienen der Erinnerungsarbeit an dem Langzeitgedächtnis, durch das Nacherzählen bzw. erinnern an bekannte Märchen

"Memory"
finden von Paarweiser Motive,
Motive aus verschiedenen Bereichen möglich (Pflanzen, Tiere, Bauwerke u.ä.)
Das Spiel erfolgt durch nacheinander Aufdecken von Karten (vorher verdeckt auf dem Tisch verteilt) und das
Finden von 2 gleichen zusammengehörenden Karten
Training von Kurzzeitgedächtnis und visueller Wahrnehmungsfähigkeit

b.) das Siel Stadt-Land-Fluss
es werden durch gegebene Anfangsbuchstaben passende Begriffe gesucht

c.) Kreuzworträtsel gemeinsam lösen,
Hilfestellung bei der Begriffssuche durch Umschreibungen geben

d.) Situationsabhängige Gedichte, Sprichwörter einarbeiten
Ergänzungsimpulse z.B. wie "Hoch das Bein ………." >> Krankenschwester >> Patient vervollständigt "....."

Als Psycho- Soziale Betreuung kann man die Planung von Geburtstags - Gedenk - Festtagen bezeichnen, Je nach Gewohnheiten, Konfession, Interesse des zu Betreuenden des Planen und Schreiben von z.B. Postkarten zu Geburtstagen, Ostern, Weihnachten, die Dekorationen zu bestimmten Festtagen (z.B. Adventsgestecke) oder das Vorlesen von Briefen, oder je nach Konfession das lesen von Gebeten, Losungen o.a.